„Eine gut ausgestattete und gut organisierte Feuerwehr ist Lebensretter“, bezieht Ascan Iredi, Vorsitzender der Königsteiner FDP, schon einmal Position. „Es ist unbestritten: die gegenwärtige Unterbringung der Freiwilligen Feuerwehr in der Oberstraße in Mammolshainer ist zu eng und in die Jahre gekommen. Sie entspricht seit langem nicht mehr den von den Feuerwehrverbänden aufgestellten Normen. Der Technische Prüfdienst Hessen dokumentierte dies bereits im März 2018. Danach ist allerdings außer einem Gespräch von Vertretern der Feuerwehr und der Verwaltung mit dem Ortsvorsteher nichts passiert.“
Am bisherigen Standort ist ein Neubau eines Feuerwehrhauses aus Platzgründen schwierig; aber auch andere Standorte müssen wohlüberlegt sein. Die vorgegebene Zeit zwischen Alarm und Ankunft am Brandort, in die auch die Anfahrtszeit für die Feuerwehrleute von zu Hause oder vom Arbeitsplatz zum Feuerwehrhaus eingeht, lassen einen Bau an der Peripherie, verbunden mit dem gegebenenfalls zweimaligen Durchschlängeln durch den engen Ort, nicht zu. Eine geräumige Fahrzeughalle und ausreichender, ebener Bereitstellungsplatz für die Feuerwehrautos vor dem Haus sind ebenso unabdingbar, wie genug Parkplätze für die herbeieilenden Besatzungen.
Die Stadtverwaltung hat nun einigermaßen überraschend ihre Präferenz für einen Neubaustandort artikuliert: am „Kranichplatz, wie die eingeweihten Mammolshainer den Ort bezeichnen, in der Kurve der Straße „Am Mönchswald“ an der Ecke zu „Am Steinbruch“. Dort, wo am 1. Mai die Radfahrer beim Aufstieg nach Königstein zum ersten Mal das Panorama über das Rhein-Main-Gebiet haben.
Gesagt wird, man habe Anfang des Jahres mit Ortsvorsteher, ausgewählten Feuerwehrleuten und Ortsbeiratsmitgliedern alternative Standorte besichtigt und beurteilt, darunter einen Platz im Feld in der unteren Schwalbacher Straße, einen Platz im Umfeld des Sportplatzes und auch einen auf dem Parkplatz gegenüber der Einfahrt zum Wohngebiet Mammolshöhe. Aber alle hätten schwerwiegende Nachteile, wie zu klein oder zu abseitig. Aber auch der vorgeschlagene Standort hat seine Macken: der schöne Ausblick, sogar vom aufwärtsfahrenden Auto aus zu genießen, auf Kronberg und seine Burg, soll zugebaut werden. Fahrzeughalle und das restliche Gebäude, werden nicht nebeneinander an der Straße stehen, sondern müssen hintereinander – von der Straße bis zur Abbruchkante des ehemaligen Steinbruchs – errichtet werden.
Diskussionsbedürftig ist dieser Standort auch, da er nur knapp 5 Minuten Fahrzeit über die Landesstraße L3327 von der Hauptfeuerwache Königsteins am Kaltenborn entfernt liegt. Die Standortentscheidung muss nicht unbedingt jetzt im Juni übers Knie gebrochen werden, zumal Baukosten in Höhe von mindestens 3 Mio. Euro im Feuer stehen. Die Feuerwehren in Falkenstein und in Schneidhain haben hinsichtlich Raumangebot und Ausstattung die Messlatte hochgelegt. Den Stadtverordneten ist ausreichend Zeit einzuräumen, um sich auch persönlich mit dem Thema vor Ort auseinanderzusetzen. Dazu müssten die potenziellen anderen Standorte in Mammolshain, wo Grundstücke der Stadt gehören oder von dieser erworben werden könnten, zur Kenntnis gegeben werden. Selbst der Magistrat konnte sich, wie in der Sitzungsvorlage der Verwaltung geschrieben steht, noch kein abschließendes Bild in der Standortfrage machen.
Ascan Iredi fasst zusammen: „Die Sicherheit für alle, gute Bedingungen für die Freiwilligen der Feuerwehr, aber natürlich auch Sorgfalt bei der Verwendung von Steuermitteln müssen erst in Einklang gebracht werden, bevor ein weiteres Millionenprojekt gestartet wird!“