„Die FDP wird in der kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung der geplanten Bebauung auf dem ehemaligen Sportplatz an der Sodener Straße und dem zugehörigen Bebauungsplan zustimmen“, so Ascan Iredi, der Vorsitzende der Königsteiner FDP und ihrer Fraktion im Stadtparlament. Die FDP setzt sich für die wohldurchdachte und zukunftsorientierte Erschließung von Flächen ein. Als modernes, attraktives Quartier sind die „Königsteiner Höfe“ Teil einer zielorientierten städtebaulichen Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte förderlich.
Auch in der FDP wurden intensive Diskussionen zu diesem Thema geführt. Positiv wird die Beseitigung des mit Autos, Reifenstapeln und Transportcontainern zugestellten Schandflecks am Ortseingang gesehen. Insbesondere sind es aber die Mietwohnungen, mit denen dringend benötigten Wohnraum geschaffen wird. Auch lassen sich die Königsteiner Höfe effektiv in die städtische Infrastruktur einbinden.
Der dafür gefundene Investor lässt sogar hoffen, dass die Mietpreise nicht nur für Top-Verdiener erschwinglich sein werden. Der Projektentwickler, die Fa. Horn aus Königstein, hat zudem gezeigt, dass sie optisch sehr ansprechende Gebäude realisieren kann. Gemäß den Vorgaben des Bebauungsplans wird auch ein gehöriger Anteil an Gewerbeflächen vorgesehen.
Aber es sind auch zwei Kröten zu schlucken. Die dickste davon ist die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes, was im Prinzip durchaus akzeptabel wäre. Aber es soll Alnatura sein, der dort einzieht. „Alnatura ist wertvoll für die Innenstadt. Der Markt floriert und zieht, auch entgegen der anfänglichen Unkenrufe, viele Kunden an, die ihren Einkauf fußläufig mit dem Besuch anderer Geschäfte verbinden. Die Raumverhältnisse sind beengt, aber die Eigentümer des Gebäudes hatten eine Lösung dafür vorgeschlagen. Es hätten nur die notwendigen zusätzlichen Parkplätze geschaffen werden müssen. Aber die Allianz von CDU und ALK hat jegliche Diskussion darüber abgeschmettert“, beklagt Michael-Klaus Otto von der FDP diese unerquickliche Situation. Unter diesen Umständen hätte Alnatura Königstein ganz verlassen. So ist die Ansiedlung des Supermarktes in den Königsteiner Höfen für die FDP nur die zweite Wahl.
Die andere Kröte ist die Abkehr des Planers vom ursprünglich in der Nähe des HdB geplanten „Boarding-Hauses“, welches oberhalb des Lebensmittelmarktes kleine Apartments vorsah. So hätte es Unterbringungsmöglichkeiten für Gäste des Hauses der Begegnung gegeben, die diese dringend benötigt, um insbesondere für Firmenveranstaltungen interessant zu werden. Jetzt bleibt nur die Hoffnung, dass auf den Grundstücken zwischen den Königsteiner Höfen und dem HdB noch ein Hotel angesiedelt werden kann.
Alle anderen Themen, wie der behindertengerechte Zugang zur B8 und damit zum Baugebiet und dem Kindergarten auf dem Hardtberg sowie die Kostenübernahme durch den Entwickler für die bauliche Ertüchtigung der Bischof-Kindermann-Straße, aber auch andere offene Fragen wurden mit gutem Willen zusammen mit dem Projektentwickler gelöst. Durch die Tiefgaragenplätze werden endlich ausreichend Plätze für die Besucher des HdB geschaffen und zusätzlich können die Besucher des Ärztehauses dort parken. Auch die juristischen Details der Verträge zwischen Stadt und Entwickler wurden mit Hilfe einer von der Stadt beauftragten, offensichtlich gut qualifizierten Rechtsanwaltskanzlei zur Zufriedenheit der FDP geklärt. In der letzten Stadtverordnetenversammlung wurde auf Betreiben von Michael-Klaus Otto noch die obere Zufahrt zur Tiefgarage bestätigt, obwohl der Bürgermeister diese Zufahrtmöglichkeit verhindern wollte, was dazu geführt hätte, dass jedes Fahrzeug, dass auf dem Parkplatz des Ärztehauses keinen Parkplatz findet, über die Bischof-Kaller-Straße zur neuen Tiefgarage hätte fahren müssen. „Sehr wichtig war bei diesen Detailfragen, dass die FDP die ganze Zeit beharrlich eine Liste der notwendigen Punkte gegenüber dem Entwickler und gegenüber der Stadt vertreten hat“, so Ascan Iredi.
Die rein ideologische Absicht der ALK, das Vorhaben in letzter Minute doch noch zu Fall zu bringen, indem der schärfstmögliche Standard für die Wärmeisolierung gefordert wurde, konnte abgewendet werden. Die totale Wärmeisolierung hätte das Öffnen der Fenster ausgeschlossen, frische Luft hätte nur über eine spezielle Lüftungsanlage zugeführt werden können. Mieter, die doch einmal auf anderem Wege Luft geholt hätten, wären mit Schimmel in ihren Wohnungen belohnt worden. Ganz abgesehen davon, dass die damit erheblich gestiegenen Baukosten nur über den Verkauf als Eigentumswohnungen wieder hereingeholt hätten werden können. Nach Meinung der FDP-Fraktion muss ein Energiestandard allerdings für die künftigen Bewohner praktikabel und bezahlbar bleiben.
„Wieder einmal war die Haltung der ALK nicht lösungsorientiert, sondern hier nur auf Blockade eines konzeptionell gut durchdachten Projektes aus. Wieder einmal hätte sie im Ergebnis unserer Stadt einen schlechten Dienst erwiesen. Aber Ende gut, das meiste gut“, fasst Ascan Iredi zusammen.