300 Delegierte der FDP Hessen trafen sich am 3. Dezember 2022 in Wetzlar, um ihr Spitzenpersonal für die Landtagswahl im Oktober 2023 festzulegen. Nach einer mitreißenden und sehr emotionalen Rede, die auch bereits einen guten Ausblick auf den anstehen Wahlkampf abgegeben hat, wählten die Delegierten Dr. Stefan Naas mit überzeugenden 92,6% zu ihrem Spitzenkandidaten.
Die FAZ schreibt in ihrer Ausgabe vom 5. Dezember 2022 über Dr. Naas: „Dem Parlament (dem hessischen Landtag) gehört der Vater einer neunjährigen Tochter seit 2019 an. Die berufliche Laufbahn des promovierten Juristen begann mit einer Lehre bei der Deutschen Bank. In der Landtagsfraktion kümmert er sich vor allem um ökonomische Themen. Als Spitzenkandidat strebt Naas das Amt des hessischen Wirtschafts- und Verkehrsministers an, ohne die Position offensiv für sich zu reklamieren.
Den Amtsinhaber Tarek Al-Wazir (Die Grünen) ging Naas in seiner Rede hart an. Er habe „ein großes Ego und großen Machthunger, aber eine schwache Bilanz“. In seiner Amtszeit seien nur vier Kilometer Schienen verlegt worden und weniger als 40 Kilometer Radwege entstanden. Zusammen mit dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) habe der Grünenpolitiker die Internationale Automobilausstellung (IAA) nach Bayern „vertrieben“, sagte Naas. „Feldmann ist abgewählt, aber wann geht Al-Wazir?“ Mit Investitionen in die digitale Infrastruktur der Frankfurter Messe müsse man den Versuch unternehmen, die IAA wieder nach Hessen zurückzuholen. Auch in der Energiekrise handele Al-Wazir nicht entschlossen, fügte Naas hinzu. „Es geht jetzt nicht um Energiespartipps für Weihnachtsmärkte, sondern um die Stärkung der Wirtschaft.“ Dazu zählt für die FDP die Eigentumsförderung. Es dürfe kein Luxus werden, in den eigenen vier Wänden zu leben.“
Und weiter zu seiner Rede: „Naas erinnerte daran, dass ein Redner der Linksfraktion die FDP in einer der zurückliegenden Sitzungswochen des Landtags als „die radikale Mitte“ bezeichnet habe. Diese Charakterisierung sei als Beschimpfung gemeint gewesen – aber er fasse sie als Kompliment auf. Nach der Landtagswahl im nächsten Herbst dürfe „keine Regierungsbildung in der Mitte ohne die FDP möglich sein“, erklärte Naas. Dafür müsse man mehr als die 7,5 Prozent der Stimmen erreichen, die man vor vier Jahren bekommen habe.“