„Für Königstein ist eine Grundschule in zentraler Lage die beste Wahl!“ Mit dieser Aussage vom 15. Januar 2018 brachte Ascan Iredi, FDP-Kreis- und Ortsvorsitzender und damaliger Bürgermeisterkandidat, eine öffentliche Diskussion in Bewegung, die offensichtlich verfangen hat. In Folge überzeugte der ehemalige Königsteiner Bürgermeister Leonhard Helm Landrat Ulrich Krebs von diesem Wunsch. Gerade die Unterstützung des Landrats für einen Neubau der Grundschule am altbewährten Ort war von entscheidender Bedeutung. Der Kreis als Schulträger und Besitzer des Grundstücks sowie ebenfalls Träger und Besitzer der Friedrich-Stolze-Schule hatte ursprünglich ein Interesse am Umzug der Grundschule an den Königsteiner Stadtrand.
„Zur Erinnerung sei erwähnt, die Schule wäre dauerhaft in die Falkensteiner Straße umgezogen, wohin es für ein Grundschulkind zu Fuß aus der Siedlung zu weit ist. Elterntaxis wären vorprogrammiert“, formuliert Ascan Iredi seine Motivation für das Thema. „Hinzu kommt, dass die Grundschule als zentrale Anlaufstelle für Kinder und Eltern mit zukünftiger Ganztagsbetreuung einen belebenden Einfluss auf die Innenstadt hat, was für die Stadtplanung nicht zu unterschätzen ist. Dauerhaft müssen wir die Verödung der Kernstadt im Blick behalten, da es für den Einzelhandel immer schwieriger wird.“
Der jetzt geschlossene öffentlich-rechtliche Vertrag zwischen dem Hochtaunuskreis und der Stadt Königstein fand im Kreistag und der Stadtverordnetenversammlung Zustimmung. Michael-Klaus Otto, der FDP-Fraktionsvorsitzende in Königstein, berichtet von den Beratungen: „Wir hatten Sorge, insbesondere die ALK stellt erfolgreiche Anträge, um den Vertrag mit dem Kreis in Frage zu stellen. Die Geduld des Kreises wäre endlich gewesen und das Ziel des Neubaus am alten Ort in Gefahr geraten. Die jetzt auf die Stadt zukommenden Kosten im Rahmen einer Pflichtaufgabe sind 2,8 Mio. Euro für die Ganztagsbetreuung und haben mit dem Standort nichts zu tun. Weitere 2,4 Mio. Euro sind für die neue Sporthalle, die erfreulicherweise zu 50 Prozent von Königsteiner Vereinen genutzt werden soll.“
Während der Bauphase müssen die Schülerinnen und Schüler in die Friedrich-Stolze-Schule umziehen. Nach Fertigstellung der neuen Grundschule in der Jahnstraße 1 wird der Kreis das Grundstück mit der Friedrich-Stolze-Schule verkaufen und bekommt bei der Umsetzung Unterstützung durch die Stadt Königstein. Ascan Iredi abschließend: „Der äußere Anschein der Grundschule verrät noch nicht, wie es heute um das Gebäude innen bestellt ist. Ich freue mich außerordentlich, für die Kinder und ihre Eltern das Ziel eines Neubaus erreicht zu haben. Der Gewinnerentwurf des Augsburger Architekturbüros löhle neubauer architekten wird eine Bereicherung für die Kernstadt.“