2. Tag des Handwerks: 4,8 Millionen Beschäftigte in über 130 Ausbildungsberufen und ein Jahresumsatz in dreistelliger Milliardenhöhe. Das Handwerk ist nicht nur was die Fachkräftesicherung angeht das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. „Ob Energiewende, Mobilität oder demografische Entwicklung – bei zahlreichen aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft ist das Handwerk ein zentraler, unverzichtbarer Partner“, erklärte Wirtschaftsminister Philipp Rösler zum Tag des Handwerks am 15. September. […]
Am Samstag findet zum zweiten Mal der Tag des Handwerks statt. Den Startschuss dazu geben der Bundeswirtschaftsminister und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kentzler, bei einem gemeinsamen Besuch der Handwerksausstellung auf dem Berliner Washingtonplatz. Eine von weit über 500 bundesweiten Aktionen im Rahmen des Tags des Handwerks. Das Motto in diesem Jahr ist „Wir sind Handwerker – wir können das“. „Dass dem so ist, steht für uns außer Frage“, unterstrich Rösler. „Der Handwerkstag führt uns die Vielfalt und Breite, die Leistungsbereitschaft, die überzeugende Qualität und das gesellschaftliche Engagement der Handwerkerinnen und Handwerker vor Augen.“
Der liberale Minister lobte die Handwerksbetriebe dafür, dass sie selbst in den Krisenjahren 2008 und 2009 Verantwortung für ihre Mitarbeiter übernommen und diese nicht entlassen hatten. Dies zeichne das Handwerk als Protagonisten einen modernen sozialen Marktwirtschaft aus.
Duale Ausbildung im Handwerk sicher Fachkräfte
„German Mittelstand“ gilt in ganz Europa als Erfolgsmodell Auch beim Thema Nachwuchssicherung nehme „unser Handwerk in Deutschland seine Zukunft in die eigenen Hände“. In Europa sei der „German Mittelstand“ ein Erfolgsmodell, „um das uns jeder beneidet“, so Rösler weiter. Fast 30 Prozent der Dualen Ausbildung – also einer Kombination aus Studium und Praxis – werden vom Handwerk getragen. „Damit sichert das Handwerk als Rückgrat unserer Wirtschaft qualifizierte Fachkräfte, die wir nicht nur am Standort Deutschland, sondern in ganz Europa dringend brauchen“, betonte der Wirtschaftminister. „Ihre Azubis sind die Fachkräfte von morgen.“
Qualifizierte Jugend ist unsere Zukunft
Eines der zentralen Anliegen des Aktionstages ist es, jungen Menschen eine der vielfältigen Karrieren in Handwerksberufen schmackhaft zu machen. Denn trotz positiver Ausbildungsbilanz zum Start des Ausbildungsjahres, sieht das Handwerk in Sachen Nachwuchssicherung keinen Grund, sich auszuruhen: „Wir konnten 1,4 Prozent mehr Ausbildungsverträge abschließen als im Vorjahr. Gleichzeitig sind jedoch noch rund 15.000 Ausbildungsplätze unbesetzt“, erklärte Präsident Kentzler. „Mit gezielten Aktionen wollen wir das Interesse von Jugendlichen auf das Handwerk lenken. Denn die qualifizierte Ausbildung junger Menschen ist für uns gleichsam eine Investition in die Jugend, wie auch in unsere eigene Zukunft.“
Brandenburger Handwerk hat goldenen Boden
„Mehr als 8.000 Auszubildende beweisen täglich, dass das Handwerk goldenen Boden hat“ Der FDP-Fraktionsvize im Brandenburger Landtag, Raimund Tomczak, lobte die Initiativen des Handwerks zur Nachwuchsgewinnung als vorbildlich. „Mehr als 8.000 Auszubildende beweisen täglich, dass das Handwerk goldenen Boden hat“, so der liberale Wirtschaftspolitiker. Das Handwerk sei der Motor der Wirtschaft in Brandenburg. Der hiesige Mittelstand könne auf das Erreichte stolz sein.
Entscheidend für die Zukunft des Handwerks sei allerdings die langfristige Fachkräftesicherung. Tomczak ist davon überzeugt, dass diese ohne eine aktive Zuwanderungssteuerung und eine wirksame Integration der Fachkräfte nicht gehen wird. In Brandenburg fehle es vor allem an Ingenieursnachwuchs. Ohne diese fallen auch automatisch die Jobs in der Produktion weg. Der Kampf um die klügsten Köpfe sei daher auch eine der wichtigsten politischen Aufgaben der Zukunft, erklärte er.