Im vergangenen Jahr sorgte die Erreichbarkeit der Ausländerbehörde des Hochtaunuskreises für einen hitzigen Schlagabtausch im Kreistag. „Dabei konnte man den Eindruck gewinnen, selbst Mitglieder der Koalition aus CDU, SPD und FW distanzierten sich von der zuständigen Kreisbeigeordneten Katrin Hechler, SPD. Diese gelobte allerdings Besserung und eine schnelle Abarbeitung des massiven Arbeitsrückstaus durch die Corona-Krise“, so Ascan Iredi, der sozialpolitische Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion. „Ein Jahr später erreichen uns allerdings noch immer sehr unbefriedigende Kommentare zur Arbeit der Behörde, was wir nicht hinnehmen wollen.“ Die FDP-Kreistagsfraktion stellt deshalb in der nächsten Kreistagssitzung einen Antrag, um detaillierte Zahlen zur Arbeit der Ausländerbehörde berichtet zu bekommen. Konkret geht es um die Erreichbarkeit sowie die benötigten Zeitfenster bei der Erteilung von Aufenthaltstiteln, wie humanitäre Aufenthaltsrechte, zum Zweck der Erwerbstätigkeit oder bei Besuchsvisa.
Dr. Stefan Naas, der FDP-Fraktionsvorsitzende: „Wir verstehen, dass die Ausländerbehörde 2022 mit der Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine viel Arbeit hat. Die Behörde muss dennoch für alle anderen Fragen und Antragstellungen gut und zuverlässig erreichbar sein.“ Der Hochtaunuskreis hatte kürzlich in einer Studie bei seiner wirtschaftlichen Stärke sehr positiv abgeschnitten. Dr. Naas stellt dazu klar: „Die Studie zeigt aber auch sehr schlechte Werte bei der Demografie und bei der Dynamik des Hochtaunuskreises. Diese machen die Ausländerbehörde ungemein wichtig. Jetzt muss geliefert werden, denn junge Fachkräfte aus dem Ausland könnten uns bei der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit helfen. Derzeit hält der Kreis für sie aber nur eine überforderte Behörde parat.“